Samstag, 28. März 2009

Bestechungsskandal Klappe die Fünfte

Und wieder geht es hier um den Handball-Bestechungsskandal. Laut dem Hamburger Abendblatt muss der THW Kiel damit rechnen, dass gegen den Manager Uwe Schwenker und den ehemaligen Trainer Zvonimir (Noka) Serdarusic Anklage wegen Untreue bzw. Beihilfe zur Untreue erhoben wird. Gleichzeitig hat die Kieler Staatsanwaltschaft die Ermittlungen auf Kroatien ausgedehnt und zu diesem Zweck ein Rechtshilfeersuchen an das
kroatische Amt zur Verhinderung von Korruption und Organisierter Kriminalität (Uskok) gestellt. Dieses Rechtshilfeersuchen steht im Zusammenhang mit der Überweisung von 92.000 Euro an Nenad Volarevic, einen guten Freund von Serdarusic. Volarevic hat in einem Gespräch mit dem "Spiegel" die Zahlungen an ihn mit "Empfehlungen von Spielern an den THW Kiel" gerechtfertigt. Der Berater des Spielers Igor Anic bestritt allerdings, dass Volarevic bei dem Transfer des Spielers zum THW 2007 beteiligt war. Auffällig ist auch, dass die Zahlungen an Volarevic jeweils kurz vor Champions-League-Spielen des THW angewiesen wurden. Da kann sich jetzt jeder seine eigenen Gedanken dazu machen.

Meiner Meinung nach ist die EHF an den Zuständen im europäischen Schiedsrichterwesen, die jetzt nach und nach ans Licht kommen, aber nicht ganz unschuldig. Der schon im letzten Post zum Skandal erwähnte Michel Falcone berichtet im "Spiegel" davon, dass er im März 2004 einen Anruf von einem ehemaligen Schiedsrichter aus Slowenien, der die Funktionärslaufbahn eingeschlagen hatte, bekam. Leon Kalin wollte wohl dafür sorgen, dass das Halbfinal-Hinspiel zwischen Balonmano Valladolid und Gorenje Velenje mit einem Sieg für die slowenische Mannschaft endet. Der Deutsche Gerd Butzeck, der als EHF-Deligierter dieses Spiel beobachtete (ich weiß nicht, warum er im Spielbericht als Weißrusse bezeichnet wird), wurde von Falcone über diesen Bestechungsversuch sofort informiert, informierte wohl auch selbst recht schnell den EHF-Generalsekretär Michael Wiederer, aber der hat offenbar nichts weiter unternommen, obwohl er das Butzeck zugesichert habe. Wenn ich das ganze lese, frage ich mich, wie sich Wiederer ernsthaft hinstellen kann und sagen kann: "Wir wollen in der Affäre eine komplette Säuberung erreichen". Nun ja, um glaubwürdig zu sein, hätte er nach dem Grundsatz handeln müssen "Wehret den Anfängen". Hat er und offensichtlich der ganze Verband nicht gemacht. Aber ich nehme an, dass Wiederer als Generalsekretär die Person ist, die sich um das Tagesgeschäft des Verbandes kümmern muss. Also hätte er dafür sorgen müssen, dass die entsprechenden Organe Richtlinien erlassen, damit solche Bestechungsversuche gar nicht mehr vorkommen können.
Aber vielleicht lernt die EHF ja jetzt durch die Aufdeckung des ganzen Skandals etwas und kehrt von den bisher eingeschlagenen Wegen um. Diese Umkehr würde auch von Gott gutgeheißen werden. Im 5. Mose 30,2 und 3 heißt es: [Wenn du umkehrst von deinen bösen Wegen] zum HERRN, deinem Gott, und seiner Stimme gehorchst nach allem, was ich dir heute befehle, du und deine Kinder, mit deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele, dann wird der HERR, dein Gott, dein Geschick wenden und sich über dich erbarmen." Auf den Skandal bezogen könnte man den Vers so übersetzen: "Wenn du EHF jetzt gegen die Bestechung deiner Schiedsrichter vorgehst, und das Übel wirklich mit der Wurzel ausrottest, dann wird der europäische Handball auch wieder in ruhiges Fahrwasser kommen und ich Gott werde dafür sorgen, dass du nicht mehr ungerechtfertigterweise angegriffen wirst." Man kann nur hoffen, dass die EHF wirklich den Ernst der Lage begriffen hat, und jetzt sich daran macht, Bestechung so zu erschweren, dass sie kaum noch möglich ist. Ein Anfang wurde gemacht. Vor dem letzten Champions-League-Spieltag buchte die EHF die Hotels für die Schiedsrichter (was bis jetzt der Heimspiel-Club getan hatte) und sorgte für die Verpflegung der Schiedsrichter. Aber das kann eigentlich nur der Anfang sein.

Freitag, 27. März 2009

Unwissenheit schützt vor Strafe nicht

Heute möchte ich ein paar Entwicklungen im Fall Pizarro/Delgado aufgreifen. Ich habe einige Erklärungen ja schon hier gegeben. Kurz nach dem Posting gab es neue Enthüllungen. Die Süddeutsche Zeitung berichtete von Fiorella Faré, der Ehefrau von Carlos Delgado, die im momentanen Rosenkrieg nach eigenen Angaben herausfinden will, wieviel Geld ihr nach der Scheidung zusteht. Sie nahm offensichtlich, als sie das gemeinsame Haus verließ, zwei Koffer mit, in denen nach ihren Angaben über 4000 Dokumente aus der Spielerberatungs-Agentur ihres Mannes aufbewahrt worden waren. In diesem Artikel aus der Süddeutschen Zeitung sind zwei Dokumente dargestellt, die mit dem Transfer von Roberto Silva zu Werder Bremen zusammenhängen. Im oberen Bild ist dargestellt, dass der damalige Club von Silva, Sporting Cristal Lima, zunächst die Transferrechte an Roberto Silva komplett an Image abtritt. Im zweiten Absatz werden Roberto Silva 40% der Rechte an sich selbst "zurückgegeben". Die restlichen 60% bleiben bei Image. Im 3. Absatz überschreibt Image wiederum 30% der Rechte an Claudio Pizarro Bosio, den Spieler von Werder, und 10% an Claudio Pizarro Davila, den Vater des Spielers. Im vierten Absatz ist schließlich dargestellt, wie die Transfersumme zwischen den beteiligten (oder sollte ich besser sagen besitzenden) Parteien prozentual aufgeteilt wird. Im zweiten Dokument ist in einer für mich etwas unverständlichen Weise dargestellt, wie sich das reale Geld dann aufgeteilt wird. Dort sind nämlich auch noch Kürzel von Namen dargestellt, die nichts mit den oben genannten Parteien zu tun haben. Bevor ich es vergesse: Santi, VIELEN DANK für deine Hilfe. Ohne dich hätte ich das erste Dokument nicht so gut verstanden. Muchas gracias!
Während ich mit Santi diesen Vertrag durchsprach, dachte ich nur: Meine Güte, was ein Durcheinander! Ich habe noch nie gehört, dass ein Verein die Transferrechte an einem Spieler komplett an die Agentur eines Spielerberaters überträgt. Ich könnte mir nur vorstellen, dass der Verein so pleite war, dass er sehr schnell Geld brauchte. Ich weiß, dass hier einige Vereine die Rechte an Werbeeinnahmen an sogenannte Sportrechte-Agenturen abtreten und dafür über Jahre einen Fix-Betrag von dieser Agentur bekommen. Aber die Transferrechte an Spielern wurden noch nie verscherbelt. Jedenfalls habe ich das noch nicht mitbekommen. Aber insgesamt könnte Frau Faré mit diesen Dokumenten dafür sorgen, die häufig undurchsichtigen Berater-Konstruktionen um südamerikanische Spieler etwas transparenter zu machen.
Wenn sich dieses oben dargestellte Dokument wirklich als echt herausstellt, und es besitzt ja zumindest einen notariellen Stempel, dann könnte der Spieler Claudio Pizarro wirklich in Schwierigkeiten kommen. Ich habe ja schon in dem ersten Posting zu diesem Thema dargestellt, dass einem aktiven Spieler die Vermittlung von Spielern von der FIFA untersagt ist. Ich wage es allerdings nicht, irgendeine Prognose in Bezug auf Sperre oder Strafe abzugeben.

Ein Bibelvers, der mir nach einigen Tagen überlegen zu diesem Thema eingefallen war, ist Sprüche 11,15. "Wer sich für die Schulden eines anderen verbürgt hat, wird es eines Tages bereuen. Wer sich darauf gar nicht erst einlässt, hat seine Ruhe." In dem biblischen Zusammenhang geht es zwar um finanzielle Bürgen, aber man könnte sich das auch gut im allgemein geschäftlichen Zusammenhang vorstellen. "Wer sich auf nicht ganz koschere Geschäfte einläßt, wird es eines Tages bereuen...." Ich sage nicht, dass der Besitz oder die stille Teilhaberschaft an einer Spielervermittlungsagentur ein unrechtes Geschäft ist. Aber Pizarro hätte es sich denken können, dass er sich eventuell auf Glatteis begibt, weil man ihm einen Interessenkonflikt unterstellen könnte. Er hätte eventuell auch mal im Regelbuch der FIFA nachgucken können, das es garantiert auch auf Spanisch gibt. Ich habe es jetzt auch nicht durchgelesen, aber dort gibt es ja einschlägige Paragraphen. Deswegen kann man jetzt auch nicht sagen, dass er sich nicht hätte informieren können, und außerdem gibt es ja auch den Grundsatz: "Unwissenheit schützt vor Strafe nicht."

Mittwoch, 25. März 2009

WM-Planer, die Bibel und "Ausländer"

Heute möchte ich hier mal etwas politisch werden. Gestern fing in Berlin der Prozess gegen die NPD-Funktionäre Udo Voigt, Frank Schwerdt und Klaus Beier begonnen. Die drei sollen für den Druck und die Herausgabe eines "WM-Planers" hauptverantwortlich sein. Dieser WM-Planer zeigte das deutsche Trikot mit der Nummer 25, das im vorläufigen WM-Kader Patrick Owomoyela trug. Darunter stand auch noch: "Weiß - nicht nur eine Trikotfarbe? Für eine echte NATIONALmannschaft!" Owomoyela ist der Sohn einer Deutschen und eines Nigerianers. Als ihm dieses Ding das erste Mal gezeigt wurde, fühlte er sich nach eigener Aussage "beleidigt, beschämt und verletzt. Er erstattete Anzeige, und der DFB erwirkte mit ihm zusammen eine einstweilige Verfügung, nach der der Planer nicht mehr vertrieben werden durfte und auch von der Website der NPD verschwinden musste. Danach wurden Zehntausende Planer von der Polizei beschlagnahmt. Am 7. April wird der Prozess fortgesetzt. Gemäß $ 130, Absatz 1, Satz 2 drohen den Angeklagten Freiheitsstrafen zwischen drei Monaten und fünf Jahren. Ich muss ganz ehrlich sagen, ich hoffe, dass die drei nicht nur mit drei Monaten davonkommen. Dieser Satz auf dem Pamphlet betrifft mich nämlich auch persönlich. Wenn der zweite Weltkrieg anders ausgegangen wäre, würde ich auch nicht existieren, jedenfalls nicht in der Deutsch-Serbischen Kombination, in der ich auf der Welt bin.
Was sagt nun die Bibel zu dem Thema Ausländer und deren Behandlung? Im 3. Mose 19,34 erinnert Gott die Israeliten daran, dass sie während der 430 Jahre, die sie in Ägypten gelebt haben, selbst Ausländer waren. "Wie ein Einheimischer unter euch soll euch der Fremde sein, der bei euch als Fremder wohnt; du sollst ihn lieben wie dich selbst. Denn Fremde seid ihr im Land Ägypten gewesen. Ich bin der HERR, euer Gott." Auch wenn Gott in diesem Vers nicht speziell darauf eingeht, ist aus dem Zusammenhang mit anderen Bibelversen klar, dass er die Ausländer meint, die sich an die Gesetze halten. Aber auch Israeliten, die sich nicht an die Gebote Gottes halten, werden von Gott zum Teil ganz hart bestraft, wie man im Josua Kapitel 7 sieht. Während der Eroberung des gelobten Landes durch Israel warnte Gott die Israeliten ausdrücklich davor, den Göttern nachzulaufen, die von den Nachbarvölkern verehrt werden, wie zum Beispiel im 5. Mose 6,14 lesen kann. Owomoyela ist ein gesetzestreuer Mensch und hat sein Leben lang in Deutschland gelebt. Seine Hautfarbe ist der "Fehler", den die Nazis ihm anlasten. Aber Jesus ist für ALLE Menschen am Kreuz gestorben, denn in Johannes 3,16 steht ganz klar, dass JEDER, der an Jesus glaubt, nicht verloren geht, sondern ewiges Leben hat.

Dienstag, 24. März 2009

Handball-Bestechungsskandal Folge 4

Der Handball-Bestechungsskandal zieht immer weitere Kreise. Nach und nach melden sich immer mehr Schiedsrichter wie der Schweizer Michel Falcone und berichten davon, dass sie von Vereinen angesprochen worden seien, wie man ihnen den Aufenthalt angenehmer machen könne. Laut Falcone wurden verschiedene Angebote gemacht, die entweder Alkohol beinhalten (ich nehme mal an, teure Weine oder andere Spirituosen), ein gutes Essen, Frauen (anders gesagt Prostituierte) oder dass den Schiedsrichtern eben Geld geboten wurde. Das deutsche Schiedsrichterpaar Lars Geipel und Marcus Helbig schildert in dem Fragebogen, der ihnen von der EHF zugeschickt wurde, und der der Mitteldeutschen Zeitung vorliegt, dass sie vor dem Champions-League-Viertelfinal-Hinspiel der Frauen zwischen HC Lada Togliatti und Viborg HK von einer Kontaktaufnahme durch den ukrainischen Schiedsrichter Valentyn Vakula. Die Ehefrau Vakulas spielte damals bei Lada Togliatti, und laut der SMS, die Geipel von Vakula bekam, war der Direktor von Lada, Andrey Stepanov, ein guter Freund von Vakula.
Mein erster Gedanke, als ich den Bericht der Frankfurter Rundschau zu diesem Fall gelesen habe, war: "Das wird ja immer besser....jetzt sorgen schon Schiedsrichter dafür, dass Kollegen Spiele verpfeifen."
Nachdem ich den Bericht von Michel Falcone gehört hatte, gerade die Passage: "da gibt es vier Linien, entweder Alkohol, gutes Essen oder Frauen oder die Linie Geld"... musste ich an einen Vers aus der Bibel denken. Im 1. Johannesbrief 2,16 heißt es: "Denn nichts von dem, was diese Welt kennzeichnet, kommt vom Vater. Ob es die Gier des selbstsüchtigen Menschen ist, seine begehrlichen Blicke oder sein Prahlen mit Macht und Besitz – all das hat seinen Ursprung in dieser Welt." Diese Welt - das ist in der Bibel ein Ausdruck für das, was nicht von Gott beherrscht wird, sondern von dem Teufel, der der Gegenspieler Gottes ist. Der Teufel ist derjenige, der genau mit Gier, Lust und Macht versucht, den Mensch dazu zu verführen, sich nicht nach Gottes Regeln zu richten, die Bestechung eindeutig verbieten. Für mich ist es interessant zu sehen, dass Falcone die Reihenfolge "Alkohol, gutes Essen, Prostituierte und Geld" nannte. Erst versucht der Teufel es durch menschliche Bedürfnisse (Essen und evtl. Alkohol), dann durch sinnliche Verführung, und dann durch Macht, die der Teufel den Menschen überträgt, die ihn als "Gott" anerkennen und ihm die Ehre geben. Die gleiche Taktik hat er schon vor 2000 Jahren angewendet, als er Jesus in der Wüste versuchte. In Matthäus 4 und Lukas 4 wird diese Geschichte in der Bibel beschrieben.
Ach übrigens, morgen wird wieder Handball-Champions-League gespielt. Wer die Spiele pfeift, ist noch nicht bekannt.

Freitag, 20. März 2009

Der Fisch stinkt vom Kopf her

Und wieder geht es hier um den Handball-Bestechungsskandal. Es gibt immer neue Enthüllungen, die inzwischen auch den Europäischen Handball-Verband nicht mehr so ganz sauber dastehen lassen. Die dänischen Schiedsrichter Martin Gjeding und Mads Hansen erzählen in diesem Interview mit einer dänischen Zeitung, dass sie direkt nach der Rückkehr von dem WM-Qualifikationsspiel Rumänien-Montenegro im Juni 2008 der EHF einen Bestechungsversuch gemeldet hätten. Die EHF ist der Meldung allerdings nicht nachgegangen. (Danke Habib für die Übersetzung, die skandinavischen Sprachen liegen mir doch nicht so sehr wie die romanischen.) Die deutschen Schiedsrichter Jürgen Rieber und Holger Fleisch berichteten auf NDR Info davon, dass ihnen für die Manipulation des Spiels HC Lada Togliatti gegen Slagelse DT zunächst 10.000 Dollar geboten worden seien. Dieses Angebot wurde später noch verdoppelt. Nachdem sie schon in Russland den anwesenden EHF-Delegierten Gustav Burziwal benachrichtigt hatten, schrieben sie einen offiziellen Bericht an die EHF. Als "Belohnung" dafür wurden sie etwa ein halbes Jahr lang nicht mehr eingesetzt. Nun ja, darüber kann man sich jetzt seine Gedanken machen.... Aber das würde zur Totschweigementalität im Handball passen.
Der langjährige Trainer der SG Flensburg-Handewitt, Erik Veje Rasmussen, berichtet auch auf NDR Info, dass er schon während seiner Zeit als Flensburger Trainer bis 2003 angesprochen wurde, ob sein Verein zu einer Schiedsrichterbestechung bereit sei. Er selbst sei jedenfalls froh, dass jetzt so ein Wirbel um diese Manipulationsangebote gemacht werde, weil das, was jetzt rauskommt, nur die Spitze des Eisbergs sei. Wenn ich mir ansehe, was jetzt nach und nach alles rauskommt, kann ich mir das richtig vorstellen, dass das nur die Spitze des Eisbergs ist.
Sylvia Schenk, die ehemalige Präsidentin des Bundes Deutscher Radfahrer und jetzige Vorsitzende von Transparency International Deutschland, fordert von Unternehmen, die sich im Sportsponsoring engagieren, dass sie für die Vereine, die sie sponsern, die gleichen Maßstäbe bezüglich Korruption anlegen wie bei ihrem eigenen Unternehmen. Viele Unternehmen hätten inzwischen strenge interne Regeln in Bezug auf Korruption. Diese sollten sie auch im Sponsoring anwenden. Sie sagt auch, dass die Doping-Skandale den Radsport einige Sponsoren gekostet haben und meint, ähnliches könne auch im Handball passieren.
Wie kann man da nun schon wieder einen Bezug zur Bibel herstellen? Das ist ja genau das, was ich immer wieder tun will in diesem Blog. Wenn man sich ansieht, dass die EHF Meldungen über versuchte Korruption nicht nachgegangen ist und im Gegensatz dazu die betreffenden Schiedsrichter bestraft werden, fällt einem als erstes das Sprichwort ein: "Der Fisch stinkt vom Kopf her." Das ist jetzt allerdings kein Sprichwort, das seinen Ursprung in der Bibel hat. Mir ist nach einigem Nachdenken die Geschichte des alttestamentlichen Staates Israel eingefallen. Je nachdem, ob sich der gerade regierende König an Gottes Regeln gehalten hat oder auch nicht, ging es dem Land gut beziehungsweise schlecht. Diese Geschichte ist nachzulesen ab 1. Könige 12. Viel Spaß beim Bibellesen. :-)

Mittwoch, 18. März 2009

Investitionen, Vermittler und andere Verquickungen

Inwieweit kann mir "mein" Sportverband hineinreden, wie ich mein Geld anlege? Um diese Frage soll es heute in meinem Blog gehen. Normalerweise hat das den Verband nicht zu interessieren, und üblicherweise interessiert es ihn auch nicht. Und trotzdem hat zumindest die FIFA in ihrem Regelwerk festgeschrieben, dass aktive Fußballer nicht auch gleichzeitig als Spielervermittler auftreten dürfen. Was hat das eine mit dem anderen zu tun? Da kommt der aktuelle Fall ins Spiel, den ich als Aufhänger für mein heutiges Post benutzen möchte. Claudio Pizarro, dem peruanischen Stürmer von Werder Bremen, wird vorgeworfen, in der Firma seines Spielerberaters Carlos Delgado nicht nur stiller Teilhaber zu sein, sondern aktiv an Spielervermittlungen mitzuwirken. Wie ich schon gesagt habe, ist das laut den Regeln der FIFA verboten. Die FIFA interessiert sich absolut nicht dafür, ob ein Spieler sein Geld in eine Disco, ein Autohaus oder 10 Häuser investiert hat. Aber aufgrund ihrer Regeln muss es die FIFA schon interessieren, ob Pizarro bei Spielertransfers als Vermittler aktiv wurde oder die Firma seines Freundes nur als Investment sieht. Ich kenne das Regelwerk der FIFA jetzt nicht so genau, dass ich aus dem Effeff weiß, mit welcher Strafe ein Spieler zu rechnen hat, der auch als Vermittler tätig ist. So ein Fall ist auch in den 25 Jahren, die ich Fußball gucke, noch nicht vorgekommen, so dass ich nicht auf "Erfahrungswerte" zurückgreifen kann. Ich habe nur heute gelesen, dass von Verwarnung bis lebenslange Sperre alles möglich sei. Also kann man für Pizarro fast nur hoffen, dass sich seine Version der Geschichte bewahrheitet. Andererseits kann man sich fragen, warum Pizarro überhaupt in diese Spielervermittlungsfirma investiert hat. Meine Vermutung ist, dass er dem Geschäft seines Freundes, der eben zufälligerweise auch sein Berater ist, einfach zu etwas mehr Kapital verhelfen wollte. Das ist ja normalerweise der Zweck der stillen Teilhaberschaft. Wahrscheinlich hat er auch nicht damit gerechnet, dass irgendwann einmal die Inhaberstruktur der Firma so ins Zwielicht gerät, dass er so sehr unter Druck geraten würde.
Noch ein Wort zu einer anderen Sache, deretwegen Pizarro in Peru auch unter Druck geraten ist. In diesem Interview beklagt er sich mit scharfen Worten über die Neid-Mentalität seiner Landsleute. Dieses Interview ist natürlich auch in Peru bekannt geworden, aber der ehemalige Nationaltrainer Perus und der peruanische Nationaltorwart unterstützen Pizarro und bestätigen seine Sicht über die Peruaner. Ich muss gestehen, ich mag Pizarro gerade wegen seiner klaren Worte. Wahrscheinlich hat er sich im deutschen Interview genau so ausgedrückt, wie es in der Zeitung steht. Ich würde es ihm jedenfalls zutrauen. Aber wahrscheinlich hat er sich genauso ausgedrückt, weil er sich auf Deutsch eben nicht so differenziert ausdrücken kann, wie es ihm auf Spanisch möglich wäre. Auch wenn er schon einige Jahre in Deutschland gelebt hat und sich auch einigermaßen gut auf Deutsch ausdrücken kann, merkt man ihm immer noch an, dass Deutsch für ihn eine Fremdsprache ist. Ich nehme an, dass er sich genau deswegen so einfach - aber genau deswegen auch so klar - auf Deutsch ausdrückt.
Wo gibt es jetzt die Verbindung zur Bibel? Im Kapitel 13 des Römerbriefs geht es um das Verhalten des Menschen gegenüber staatlichen Gewalten. Nun ist zwar die FIFA keine staatliche Gewalt, und auch die FIFA ist an nationale Gesetze gebunden, aber jeder Fußballspieler unterschreibt (oder - im Falle von Jugendlichen - lässt unterschreiben), dass er sich den Regeln des nationalen Verbandes unterwirft. Der nationale Verband unterwirft sich den Regeln der FIFA und übernimmt Regeländerungen der FIFA normalerweise unmittelbar in seine eigenen Regeln. Also unterwirft sich jeder Spieler den Regeln der FIFA. Und diese Regeln sagen nun mal, dass ein aktiver Spieler keiner Vermittlungstätigkeit nachgehen darf. Ich persönlich hoffe, dass Pizarro die Anschuldigungen der Vermittlertätigkeit ausräumen kann und - hoffentlich in Deutschland - in Zukunft noch viele schöne Tore schießen wird.

Samstag, 14. März 2009

Sport und persönliche Schicksale

Rückblick I: Im ersten deutschen Spiel der Handball-EM 2008 reißt sich Oleg Velyky nach vier Minuten das Kreuzband. Während der EM-Vorbereitung war sein Transfer von den Rhein-Neckar-Löwen zum HSV Hamburg bekannt geworden. Seine Karriere in der Nationalmannschaft wird immer wieder von Verletzungen und Krankheiten zurückgeworfen. Vor der EM 2006 erlitt er im letzten Vorbereitungsspiel einen Kreuzbandriss, bei der WM 2007 hatte er eine Fußverletzung, die einen Einsatz verhinderte. Ungefähr sieben Wochen nach dem zweiten Kreuzbandriss der nächste Schock: Oleg Velyky ist nach 2003 zum zweiten Mal an Hautkrebs erkrankt. Seitdem unterzog er sich nicht nur der Reha, die nach einem Kreuzbandriss normal ist, sondern auch Bestrahlungen und Chemotherapien, um den Krebs wieder zu verjagen. Bis heute hatte er noch kein einziges Spiel für seinen Verein bestritten, weil immer er noch gegen den Krebs kämpft. Auch wenn er heute das erste Mal
einige Minuten für den HSV gespielt hat,
(im Artikel vom Hamburger Abendblatt ist das Jahr falsch angegeben), ist der Krebs immer noch nicht besiegt. Trainer Martin Schwalb begründetete den Einsatz von Velyky mit
der momentanen Personalnot der Mannschaft. Velykys Traum ist dadurch wahr geworden. Er wollte endlich einen Einsatz für diese Mannschaft haben. Schwalb redet davon, dass bald mehr Einsätze folgen werden. Der Artikel vom Hamburger Abendblatt ist da nicht ganz so optimistisch, er redet davon, dass Velyky sich ab der nächsten Woche wieder Chemotherapien unterziehen muss. Wenn man sich jetzt überlegt, dass seit dem Wiederauftreten der Krankheit und dem sofortigen Behandlungsstart schon ein Jahr vergangen ist, hört sich das nicht besonders gut an. Velyky ist zwar ein Kämpfer, das sieht man schon daran, dass er nach den ganzen Verletzungen und auch dem ersten Auftreten des Krebses immer wieder in die Handballhalle zurückgekommen ist. Aber ehrlich gesagt, nach der ersten Freude darüber, dass er in die Color-Line-Arena eingelaufen ist, war ich gerade nach der Lektüre des Artikels aus dem Abendblatt nicht mehr so euphorisch.
Trotzdem scheint Velyky um seine Karriere und sein Leben wirklich zu kämpfen.
Rückblick II: Am 29. August 2008 brach Ümit Özat ohne Einwirkung des Gegners in der 27. Minute des Spiels Karlsruher SC - 1. FC Köln und war einige Minuten bewusstlos. Nachdem er neurologisch und kardiologisch durchgecheckt worden war, stellten Ärzte fest, dass er an einer Herzmuskelentzündung litt und schrieben ihn auf unbestimmte Zeit krank. Ümit wollte nicht auf diese Weise seine Karriere beenden, stellte aber immer wieder heraus, dass ihm seine Frau und die Kinder wichtiger sind als der Fußball. Aber auch weil die Ärzte ihm kein OK gegeben haben, hat Ümit noch nicht wieder mit dem Training angefangen. Offensichtlich haben sich nach der Herzmuskelentzündung einige Narben im Herzmuskel gebildet, die sich bei hoher Belastung zu neuen Entzündungsherden oder einer Quelle für Herzrhythmusstörungen entwickeln könnten. Deswegen hat Ümit heute seine Karriere offiziell beendet. Aber für ein normales Leben ohne zu hohe körperliche Belastung wurde Ümit gesund geschrieben.
Zwei Sportler, zwei menschliche Schicksale, die ein unterschiedliches Ende genommen haben. Oberflächlich gesehen hat Oleg Velyky gewonnen und Ümit Özat verloren. Wenn man aber mal etwas mehr nachdenkt, scheint es für mich gerade umgekehrt zu sein. Oleg Velyky kriegt immer noch Chemotherapien, was bedeutet, dass er immer noch Krebszellen im Körper hat. Jeder von uns weiß, dass Krebszellen auf Dauer den Körper zerfressen und die Krankheit sehr oft (auch wenn es häufig erst nach Jahren passiert) tödlich ausgeht. Ümit Özat kann zwar seinen Beruf und seinen Lieblingssport nicht mehr ausüben, aber seine Zukunft mit seinen Kindern ist insofern gesichert, dass er eben ein normales Leben führen kann. Das ist genau das, worum Velyky immer noch kämpfen muss. Und noch immer ist nicht sicher, dass er diesen Kampf so schnell gewinnt.
Ich persönlich wünsche Oleg Velyky alles Gute und Gottes Segen für diesen Kampf. Und Ümit Özat sage ich "güle güle!". Es war schön, deine Karriere über die Jahre bei Fenerbahçe und in Köln zu verfolgen. Und meiner Meinung nach hast du die richtige Entscheidung getroffen.

Handball-Bestechungsskandal Folge 2

Wie zu befürchten war, gibt es im Handball-Bestechungsskandal eine Fortsetzung. Der Spiegel klemmt sich offenbar hinter die Geschichte und versucht, weitere Details aufzudecken und bei der Aufklärung des Skandals mitzuhelfen. Nach Recherchen des Magazins befanden sich bei der Rückkehr des deutschen Schiedsrichtergespanns Frank Lemme und Bernd Ullrich von dem Rückspiel des Finals des Europapokals der Pokalsieger zwischen Medvedi Chechov und Balonmano Valladolid Ende April 2006 50.000 Dollar in der Reisetasche. Wie dieses Geld in die Tasche gekommen ist, darüber gibt es unterschiedliche Versionen. Laut Spiegel prahlte ein russischer Handball-Funktionär während der Handball-WM in Deutschland damit, dass die beiden Schiedsrichter vor dem Finale geschmiert wurden und dann aufgeflogen sind. Bernd Ullrich sagt in diesem Artikel, dass ihm das Geld untergeschoben worden sei und er absolut nicht wisse, wann und wie das Geld in seiner Reisetasche gelandet sei, auch wenn er vor dem Spiel von einem ihm bekannten Russen angesprochen worden sei, das Spiel doch gegen Geld zu verschieben. Er und sein Partner hätten jedoch abgelehnt.
Wahrscheinlich wurde der Deutsche Handball-Bund durch die Veröffentlichung dieses Artikels und anderer Meldungen, die auf diesen Artikel Bezug nehmen, so sehr aufgeschreckt, dass er kurzfristig das Gespann von der Leitung des Bundesliga-Spitzenspiels HSV Hamburg gegen THW Kiel abgezogen hat. Ich bin mir ziemlich sicher, dass es in dieser Geschichte noch weitere Folgen geben wird, in diesem Sinne könnte man sagen: Fortsetzung folgt - auch in diesem Blog ;)
Bernd Ullrich sagt in dem Gespräch mit dem Spiegel, er hätte Angst gehabt und deswegen den Vorfall auch nicht dem Europäischen Handball-Verband EHF gemeldet. Ich kann die Angst schon verstehen. In meinem ersten Eintrag zum Bestechungsskandal zeigte ich ganz klar, dass Bestechung in den Augen Gottes falsch ist. Im Römerbrief 2,9 sagt Paulus: "Bedrängnis und Angst [kommen] über die Seele jedes Menschen, der das Böse vollbringt," Jetzt kann man das Wort "Böse" durch "Bestechung" ersetzen. "Bedrängnis und Angst [kommen] über die Seele jedes Menschen, der die Bestechung vollbringt (bzw. sich bestechen lässt)." Andererseits sagt Jesus im Johannes- Evangelium 8,32 "Ihr werdet die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch frei machen." Herr Ullrich, Sie haben die Wahrheit bisher leider immer noch erst teilweise erkannt. Das Geld war in Ihrer Tasche. Der Angst kann abgeholfen werden: Melden Sie alles, was damals passiert ist, der EHF und vielleicht auch der Kieler Staatsanwaltschaft. Dann wäre alles (aus Ihrer Sicht endlich) ausgesprochen, Sie wären von einer Zentnerlast erleichtert (im biblischen Sinne "frei geworden davon") und den ermittelnden Organen wäre auch geholfen.

Freitag, 13. März 2009

Ver"wechslungen" und Gottes Antwort

Heute soll es hier mal nicht so sehr um ein tagesaktuelles Thema gehen, sondern ich möchte mich mal um ein Thema kümmern, das vor allem Mannschaftssportler betrifft. Am Beispiel von Fußballprofis, die sich "verwechselt" haben, möchte ich mich damit beschäftigen, wie es Sportlern geht, die nach einem Vereinswechsel auf der Bank sitzen oder nicht so viel spielen, wie sie es gewöhnt sind.
In den letzten Tagen fand ich einen Artikel über die momentane Situation von Rafael van der Vaart bei Real Madrid und einen Artikel über Daniel van Buyten und seine Situation seit seinem Wechsel zu Bayern München. Gerade stolperte ich auch noch über einen Bericht, nach dem eine spanische Sportzeitung meldet, dass die Zwillinge Sven und Lars Bender von 1860 München zu Real Madrid wechseln würden. Abgesehen davon, dass das auch in dem Bericht, den ich verlinkt habe, als Gerücht bezeichnet wird, habe ich bei Marca kein Wort darüber gefunden. Auf einer Seite, die sich offensichtlich um den spanischen Transfermarkt kümmert, habe ich eine Meldung darüber gefunden. Auch dieser bezieht sich auf einen Bericht der "Marca". Hmmm, ich kann mir nur vorstellen, dass all diese Berichte sich auf die Druckversion der Zeitung beziehen. Aber all diese Artikel hatten mich in meinem Beschluss bestärkt, über Vereinswechsel zu schreiben, nach denen sich die Erwartungen der Spieler nicht erfüllt haben.
Rafael van der Vaart wollte schon im August 2007, eine Woche vor Ende der Transferperiode, zum FC Valencia wechseln. Spanien ist das Geburtsland seiner Mutter, so dass er schon eine Beziehung zu diesem Land hatte. Der HSV hatte damals dem Wunsch aber nicht entsprochen, weil innerhalb einer Woche kein adäquater Ersatz hätte gefunden werden können. Aber allen Verantwortlichen beim HSV war klar, dass van der Vaart am Ende der Saison 2007/08 den Verein verlassen würde. Aber nach diesem Veto hatte der Club fast ein Jahr lang Zeit, einen Ersatz für ihn zu finden. Van der Vaart selbst hat sich in diesem Jahr top verhalten. Die Fans hatten ihn im ersten Spiel nach dem gescheiterten Transfer am Anfang ausgepfiffen, aber (auch durch ein erzieltes Tor und) durch Top-Leistungen in den Monaten bis zu seinem endgültigen Abschied gewann er die Fans wieder für sich. Er stänkerte nicht herum, dass Hamburg seinen Transfer verhindert hat und verhandelte in den nächsten Monaten mit verschiedenen Vereinen, wobei klar war, dass die Primera División sein Favorit sein würde. Fast logischerweise wechselte er dann zur laufenden Saison zu Real Madrid. Am Anfang der Saison spielte er einige Male in der Anfangsformation, später wurde er Einwechselspieler, aber inzwischen spielt er nur noch einige Minuten pro Spiel, wenn er überhaupt eingewechselt wird. Wenn man sich seine Statistiken bei Real ansieht, scheinen sie auf den ersten Blick ganz gut auszusehen. Aber wenn man dann mal nachrechnet, ist es schon nicht mehr ganz so toll. Van der Vaart hat (bis jetzt) in 16 Ligaspielen mitgewirkt, insgesamt hätte er also 1440 Minuten spielen können. Wenn er in jedem Ligaspiel über die volle Distanz gespielt hätte, hätte er bis jetzt sogar 2340 Minuten gespielt. Insgesamt hat er also gerade mal ungefähr ein Drittel der möglichen Spielzeit gespielt.
Bei Daniel van Buyten liegt der Fall ein klein wenig anders. Er hat in der gesamten Rückrunde 2005/06, als er noch beim Hamburger SV spielte, rumgestänkert und teilweise wie ein kleines Kind gequengelt, er möchte doch am Ende der Saison zu Bayern München wechseln. Am Anfang hat sich der Verein auch hier quer gestellt, aber nachdem van Buyten nicht aufhörte, haben sie sich wahrscheinlich gedacht, dass es besser wäre, gutes Geld (8 Millionen Euro) für ihn zu kassieren und ihn nach München ziehen zu lassen als einen total unzufriedenen Spieler zu behalten. In seiner ersten Saison bei Bayern war er Stammspieler, auch wenn er nie total überragend gespielt hat. In der letzten Saison hatte er am Anfang der Saison seinen Platz in der Mannschaft verloren und erkämpfte ihn sich erst am Ende der Vorrunde wieder zurück. Beziehungsweise er bekam den Platz, den entweder Lúcio oder Martin Demichelis frei ließen, wenn sie mal nicht im Kader waren. Ansonsten wurde van Buyten als Dolmetscher für Franck Ribéry gebraucht. Er blieb allerdings insgesamt recht ruhig, weil sowohl Lúcio als auch Demichelis sehr gute Leistungen zeigten. In dieser Saison laufen beide allerdings ihren Leistungen hinterher und deswegen ist van Buyten jetzt auch nicht mehr ganz so ruhig. Er scheint auch die Gesamtsituation der Bayern in dieser Saison nicht richtig gut zu finden und zeigt das auch vorsichtig in der Öffentlichkeit. Ribéry setzt sich wohl intern auch dafür ein, dass van Buyten mehr Einsatzzeit bekommt. Insgesamt hat van Buyten sportlich nicht das erreicht, was er sich wahrscheinlich vorgestellt hat.
Wie kann man sich gegen solche Wechsel, die dann in einer ziemlichen Pleite enden, schützen? Ich möchte gleich klar stellen, dass es keinen hundertprozentigen Schutz gegen so einen Transfer gibt. Aber es gibt einige Tips aus der Bibel, die, wenn man sie anwendet, einem Spieler helfen können, die richtige Entscheidung zu treffen. In der Bibel steht: "Pläne scheitern, wo keine Besprechung ist; wo aber viele Ratgeber sind, kommt etwas zustande" Sprüche 15,22. Ratgeber - oder Berater - gibt es auch im Fußball mehr als genug. Eine ganze Branche verdient super viel Geld damit, Spieler in ihrer Karriereplanung zu beraten. Die Spielerberater verdienen aber nur dann was, wenn ihre Klienten, die Fußballspieler, einen neuen Vertrag unterschreiben und noch mehr Geld, wenn die Spieler den Verein wechseln. Dass diese ein grundlegendes Interesse daran haben, dass ihre Spieler am besten bei jedem auslaufenden Vertrag den Verein wechseln, liegt fast in der Natur der Sache. Natürlich sind nicht alle Spielerberater so, aber es gibt doch mehr als genug davon. Eine andere Gruppe von Beratern könnten die Familie und Freunde darstellen, mit denen man sich im privaten Kreis über die Zukunft unterhält. Dieser Kreis könnte aber auch nicht so ganz objektiv sein, weil das Angebot von einem Klub kommen könnte, von dem zum Beispiel die Familie ein großer Fan ist. Klar ist man in so einem Moment total davon begeistert, dass der Spieler ein Angebot von dem Verein bekommt. Am objektivsten könnten menschlich gesehen in so einem Zeitraum gute Freunde sein, die das Geschäft gut kennen, die die Stärken und Schwächen des Spielers gut einschätzen können und einfach ihre Meinung zu dem Angebot sagen können. Aber es gibt noch einen viel besseren Berater. Im Psalm 32,8 sagt Gott: "Ich sage dir, was du tun sollst, und zeige dir den richtigen Weg. Ich lasse dich nicht aus den Augen." Was Gott den Personen in der Bibel verspricht, das hält er auch 2000 oder 3000 Jahre später uns gegenüber. Gott ist derjenige, der genau weiß, inwieweit der Spieler zu dem Verein passt und wie gut seine Chancen sind, dass er bei dem Verein auch wirklich so oft spielt, wie er sich das vorstellt. Andererseits kann Gott auch einschätzen, wie wichtig der Wechsel für den Menschen ist, der sich natürlich immer hinter dem Spieler verbirgt. Ja, jeder Spieler ist auch ein Mensch mit Gefühlen, Erfahrungen und persönlichen Weiterentwicklungen, die vielleicht durch einen Transfer gerade forciert werden. Und vielleicht bekommt der Spieler gerade in der neuen Stadt die Chance, in ein Gebiet reinzuschnuppern, das ihm dann die Perspektive für die Karriere nach der Karriere bieten kann. All das sind Aspekte, die menschlich oft noch nicht sichtbar sind, die aber Gott in seiner Weisheit schon alle kennt und weswegen es wichtig ist, berufliche Veränderungen im Gebet mit Gott durchzusprechen.

Mittwoch, 11. März 2009

Herr Nielsen, legen Sie alle Fakten auf den Tisch!

Heute geht es in meinem Blog wieder um Handball, dieses Mal um den THW Kiel und die Bestechungsaffäre, die sich gerade um diesen Club rankt. Spiegel online berichtete als erstes Nachrichten-Magazin davon, dass der THW-Manager Uwe Schwenker und der ehemalige Trainer Zvonimir (Noka) Serdarusic vor dem Champions-League-Finale 2007 gegen die SG Flensburg-Handewitt und neun anderen Spielen die Schiedsrichter bestochen haben sollen. Insgesamt sollen im Vorfeld des Finales (nirgends steht, ob im Vorfeld beider Finals oder nur des Final-Rückspiels) 96.000 Euro geflossen sein.
Laut dem ehemaligen Schiedsrichter Manfred Bülow, der heute der Schiedsrichter-Lehrwart des Deutschen Handball-Bundes DHB ist, und mit seinem Partner Wilfried Lübker das Endspiel der Handball-WM 1999 in Ägypten pfiff, sind Angebote von teuren Uhren auf Hotelbetten oder abendliche weibliche Begleitung keine Seltenheit.Offenstichtlich soll das Thema aber gerade in Deutschland totgeschwiegen werden, denn ein ungenannter ehemaliger Schiedsrichter wurde, nachdem er auf Missstände hinwies, aus allen Verbänden ausgeschlossen und musste sich sogar schriftlich dazu verpflichten, nie wieder darüber ein Wort zu verlieren. Mich selbst hat es überrascht, wie schnell der Ligaverband HBL die Affäre für beendet erklärte. Vor allem, wie wenig da wirklich ermittelt wurde. Die HBL hat (so hat es für mich wenigstens den Anschein) an einem Abend mit allen Beteiligten gesprochen, jeder hat gesagt, nee, es war doch nicht so schlimm, und damit war das Thema für die HBL erledigt. Das würde für die Totschweige-Mentalität im deutschen Handball sprechen. Ich weiß, dass ein Sportverband nicht die Ermittlungsmöglichkeiten einer Staatsanwaltschaft hat, aber ich bin überzeugt davon, dass auch die HBL noch mehr und noch länger hätte ermitteln können, wenn sie denn wirklich gewollt hätte.
Inzwischen hat die Staatsanwaltschaft Kiel die Ermittlungen übernommen. Das, was landläufig als Schiedsrichter-Bestechung bezeichnet wird, ist juristisch keine Bestechung, weil Schiedsrichter keine Amtspersonen sind. Uwe Schwenker ist jedoch, um es mal juristisch auszudrücken, durch Rechtsgeschäft (Vertrag) damit beauftragt, über fremdes Vermögen (das des THW Kiel) zu verfügen. Wenn er jetzt wirklich Geld aus der Vereinskasse genommen hat, dann hat er sich der Untreue strafbar gemacht und kann dafür für bis zu fünf Jahre ins Gefängnis gehen. Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass die Untersuchungen einige Zeit in Anspruch nehmen können, weil es einiges zu überprüfen gibt.
Hauptbelastungszeuge in dieser Affäre ist bis jetzt Jesper Nielsen, der Geschäftsführer der dänischen Schmuckvertriebsgesellschaft KasiGroup, der auch Gesellschafter der Rhein-Neckar-Löwen ist. Das Produkt, das von der KasiGroup hauptsächlich vetrieben wird, wird auch auf dem Trikot der Rhein-Neckar-Löwen beworben. Über Jesper Nielsen selbst habe ich nicht viel herausfinden können. Er ist der Geschäftsführer der KasiGroup, die 2003 von seiner Familie (seinen Eltern, seiner Schwester und ihm) gegründet wurde. Die Rhein-Neckar-Löwen hatten mit Noka Serdarusic Anfang Januar einen Trainervertrag zur neuen Saison (2009/10) geschlossen. Serdarusic hatte sich wegen eines Bandscheibenvorfalls und Knieproblemen, die die Einsetzung eines künstlichen Kniegelenks erforderten, ein Jahr Auszeit vom Trainerjob genommen und wollte (das schließe ich aus Bemerkungen, die er als Co-Kommentator beim DSF während der Handball-WM gemacht hat) so schnell wie möglich wieder auf die Trainerbank zurückkehren. Ende Februar platzte dann, für die Öffentlichkeit total überraschend die Bombe, dass Serdarusic den Löwen "aus gesundheitlichen Gründen" absagt. Nielsen behauptet jetzt, dass bei einem Treffen mit Serdarusic in dessen Kieler Wohnung, bei denen auch der Löwen-Manager Thorsten Storm und der Anwalt der Löwen dabei gewesen sein sollen, Serdarusic ihnen Belege zum Beweis der Manipulation gezeigt habe. Aufgrund dieser Belege hätten die Gesellschafter der Rhein-Neckar-Löwen bereits am 17. Februar beschlossen, den Vertrag mit Serdarusic aufzulösen. Das wäre acht Tage bevor der den Verzicht auf das Traineramt der Löwen bekannt gab.
Momentan schwirren in der Öffentlichkeit aber immer noch mehr Vermutungen und Verdächtigungen durch die Gegend, als dass es irgendwelche belastbare Fakten gibt. Andererseits kann man davon ausgehen, dass die Verdächtigungen nicht so ganz aus der Luft gegriffen sind, denn sonst hätte die Staatsanwaltschaft nicht die Ermittlungen übernommen. Aber was mich persönlich in dieser ganzen Situation aufregt, ist das: Herr Nielsen, legen Sie endlich alle Fakten auf den Tisch! Und zwar nicht auf den Tisch von irgendwelchen Zeitungen, sondern machen Sie es so wie es Andreas Rudolph, der Gesellschafter des HSV Hamburg, der sich zu den Ereignissen nur gegenüber der Staatsanwaltschaft äußern will.und gegenüber der Öffentlichkeit schweigt. Das würde einerseits der Staatsanwaltschaft helfen, und andererseits käme der Handball an sich erstmal wenigstens einigermaßen zur Ruhe.
Es gibt auch noch einen anderen Grund, warum ich von den Gerüchten momentan ziemlich genervt bin. Einerseits ist Bestechung in der Bibel eindeutig verboten. Sprüche 15,27 und Prediger 7,7 andererseits wird aber auch Verleumdung verurteilt. Sprüche 16,28 und Sprüche 26,20 Die Bibel macht allerdings keinen Unterschied zwischen dem juristisch feinen, aber wichtigen Unterschied zwischen Verleumdung und übler Nachrede. Das zeigt, dass jede Art von schlechtem Gerede über eine andere Person von Gott nicht gutgeheißen wird. Strafrechtlich gibt es da einen Unterschied, der immerhin im Strafmaß mit drei Jahren Unterschied bewertet wird. Wenn ich weiß, dass das, was ich behaupte, falsch ist, aber trotzdem meine Behauptung aufrechterhalte und damit zum Beispiel den Ruf eines anderen schädige, handelt es sich um Verleumdung. Wenn ich einfach so etwas behaupte, um den Ruf eines anderen zu schädigen, aber nicht genau weiß, ob das jetzt wirklich stimmt, ist es üble Nachrede. Also, Herr Nielsen, wenn Sie sich nicht sputen und endlich die Fakten bei der Staatsanwaltschaft auf den Tisch legen, dürfen Sie sich nicht wundern, wenn Sie eine Anzeige wegen übler Nachrede am Hals haben. Andererseits - wenn ich Uwe Schwenker wäre und wirklich keinen Dreck am Stecken hätte, hätte ich diese Anzeige schon längst erstattet. Also - ich weiß noch nicht wirklich, was ich von dieser Affäre halten soll.

Montag, 9. März 2009

Das Gewissen, Doping und die Bibel

Ja, jetzt gibt es endlich die Fortsetzung von dem Blog-Eintrag am Samstag. Der Eintrag vom Samstag endete ja mit der Frage, wie der Mensch damit umgeht, dass er seinem Körper jahrelang Mittelchen zuführt, die in diesen Mengen, wie sie Profisportler nehmen, ja gar nicht gesund sein können. Ich habe leider die Sendung von Beckmann damals nicht gesehen, als Bert Dietz sein Dopinggeständnis abgab, aber hier ist ein langer Auszug davon. Ich las später noch, dass ein Arzt, der auch in dieser Sendung war, erzählte, Bert Dietz sei die Kinnlade nach unten gerutscht, als er (dieser Arzt) sagte, dass die Langzeitfolgen von EPO noch gar nicht richtig erforscht seien und dass es im Verdacht stehe, krebserregend zu sein. In dieser Bemerkung sieht man, dass es offensichtlich den Sportlern nicht ganz egal ist, was mit ihrem Körper passiert.
Es gibt aber noch ganz andere Folgen, die ich auch noch beleuchten möchte. Meiner Meinung nach versucht der dopende Sportler schon, solange er nicht erwischt wird, sein Gewissen zum Schweigen zu bringen. Entweder mit einem: "Das machen ja alle so, und wenn ich es nicht mache, dann bin ich der letzte Loser und bin nächstes Jahr arbeitslos." Das könnte ein typischer Satz für den Radsport sein. Oder ein: "Ja und, was soll's? Wenigstens bring ich jetzt so gute Leistungen, dass ich richtig abkassieren kann. Und damit kann ich dann wenigstens nachher gut leben." Andererseits weiß ich eben nicht, ob sich das Gewissen überhaupt noch so melden kann, eben weil es abgestumpft wird.
Ein anderer Aspekt ist der Körper: Viele der Dopingmittel beruhen ja auf Stoffen, die im Körper selbst auch produziert werden. Der Körper produziert die Stoffe nach Bedarf, er kann auch die Produktion bis zu einem bestimmten Level hochfahren, aber irgendwann produziert der Körper auf 100%, und mehr kann er einfach nicht produzieren. Ich gehe davon aus, dass der Körper selbst genau weiß, welche Konzentration verschiedener Stoffe für den Körper gerade noch gut ist und dass er in dem Moment, in dem dieser Wert erreicht ist, die Produktion vorübergehend einstellt. Jetzt kommt aber der Moment, in dem das Doping einsetzt. Denn die Schmerzen, die aufgrund des harten Trainings auftreten, kann der Körper mit seiner eigenen Produktion von Hormonen und anderen Stoffen nicht mehr auffangen. Außerdem kann der Sportler es sich nicht leisten, einen Tag mit dem Training auszusetzen, aber normalerweise wäre er nach einer anstrengenden Trainingseinheit zu müde, um am nächsten Tag wieder den nächsten harten Trainingstag dranzuhängen. Also werden Pillen genommen (oder was auch immer), um den Körper dabei zu "unterstützen", schneller wieder zu voller Leistung fähig zu sein.
Die Bibel nennt den Körper (der an Christus gläubigen Menschen) einen Tempel des Heiligen Geistes. 1. Korinther 6, Vers 19. Mit unserem Körper sollen wir Gott ehren. Das bedeutet, dass wir unserem Körper zwar gut tun sollen, zum Beispiel, indem wir Sport treiben, uns gesund ernähren, uns bewegen sollen oder auch genug schlafen sollen. Aber wenn der Körper zu Leistungen getrieben wird, die er alleine gar nicht erzielen kann, und dabei durch chemische Stoffe (und nichts anderes sind auch Überdosen körpereigener Stoffe und/oder andere Pillen, die dem Körper zugeführt werden) "unterstützt wird", dann kann das für den Körper nicht gut sein. Schon das könnte ein Beweis dafür sein, dass die Bibel gegen Doping ist.
Es gibt aber auch noch einen anderen Grund. Doping ist Betrug. Betrug der Gegner, Betrug der Wettbewerbsausrichter, im Endeffekt auch Betrug der Zuschauer, die die Leistungen der Athleten bewundern und den Athleten dazu applaudieren. Und Betrug nennt die Bibel Lüge. Schon in den Zehn Geboten steht: "Du sollst nicht lügen." (Ich dachte jedenfalls, dass das in den Zehn Geboten steht, (2. Mose 20) aber das ganze steht im 3. Mose 19, Vers 11) "Ihr sollt nicht stehlen, nicht lügen und einander nicht betrügen!" Wenn man den Aspekt oben nicht als Beweis dafür akzeptiert, dass die Bibel gegen Doping ist, dann ist der Beweis mit der Bibelstelle aus dem Alten Testament auf jeden Fall geliefert.
Wo kommt jetzt das Gewissen ins Spiel? Wenn der Betrug nicht aufgedeckt wird, dann wird sich nach einiger Zeit das Gewissen nicht mehr totschweigen. Das Gewissen wird von Gott dazu gebraucht, um den Menschen, der auf irgendeine Art und Weise betrogen hat, dazu zu bringen, seinen Betrug zu offenbaren. Im Psalm 32 geht es an sich um Ehebruch und den Mord, den David begangen hat, um den Ehebruch zu verheimlichen, aber der Text kann auch auf jede andere Sünde (um mal ein altmodisches Wort zu benutzen) bezogen werden. In dem Psalm wird auch ganz klar gesagt, dass durch das Verheimlichen der Sünde David "so schwach und elend wurde, dass [er] nur noch stöhnen konnte und der Zorn Gottes Tag und Nacht auf [ihm] lastete und die Lebenskraft vertrocknete wie Wasser in der Gluthitze." Dass kein Mensch das auf Dauer aushält, könnte man aus den neuesten Interviews von Jan Ullrich deuten, der bis jetzt nie zugegeben hat, dass er wirklich gedopt hat, der aber in dem Interview mit der Bild am Sonntag zumindest andeutet, dass er weiß, dass im Radsport der 90er Jahre Doping gang und gäbe war.

Samstag, 7. März 2009

Doping, die Regeln und die Bibel

In den letzten Wochen (und nicht nur da) wurde leider oft genug über Doping in den Medien geredet. Auslöser dafür waren die 10 Minuten Verspätung, mit denen die Hoffenheimer Spieler Andreas Ibertsberger und Christoph Janker nach dem Spiel in Mönchengladbach zur Dopingprobe gegangen sind. Das Problem waren dabei nicht die 10 Minuten Verspätung an sich, auch wenn das in den Medien oft so dargestellt wurde, sondern dass die Spieler in diesen 10 Minuten unbeobachtet von den Dopingkontrolleuren waren. In dem Bericht der Welt-Anti-Doping-Agentur WADA nach den Olympischen Spielen in Peking (ja, sowas zieh ich mir auch rein, wenn ich mal richtig viel Zeit habe) werden explizit zwei unterschiedliche Situationen beschrieben. In der einen Situation wird beschrieben, wie ein Kontrolleur eine Athletin zur Kontrolle bitten wollte, aber sie zuerst zum Training gehen wollte. Diese Athletin hat das auch gemacht, aber war während der ganzen Zeit bis zur Kontrolle nicht unbeobachtet S. 15. In zwei anderen Situationen machten die Kontrolleure die Ehrenrunde bzw. die Feierlichkeiten einer Mannschaft nach einem siegreichen Spiel mit, nur um ihren "Schützling" nicht aus den Augen zu lassen. Seite 18 Also, um wieder auf den Hoffenheimer Fall zurück zu kommen: Für Doping-Experten ist klar, dass zehn Minuten reichen, um mithilfe von Schläuchen, Kanülen und anderen Geräten eine Dopingkontrolle zu manipulieren. Theoretisch hätten Ibertsberger und Janker also die Dopingkontrolle manipulieren können. Der DFB hat die Situation jetzt so gelöst, dass die Spieler freigesprochen wurden, weil sie noch nicht über die Dopingkontrolle informiert worden waren, dass aber gegen den Dopingbeauftragten des Vereins ermittelt wird.
Offensichtlich wurde aber nicht nur bei Spielen während der Dopingkontrolle geschlampt, sondern auch bei von der NADA im Fußball durchgeführten Trainingskontrollen. Filip Daems, der Kapitän von Broussia Mönchengladbach, war zwischen Trainingsende und einer Doping-Kontrolle 45 Minuten unbeobachtet. Borussia Mönchengladbach sagt, dass Daems nicht die erforderliche Menge pinkeln konnte und daher sich die Erlaubnis geholt habe, sich zuerst massieren zu lassen. Ich denke, das alles wäre kein Problem gewesen, wenn der Kontrolleur eben auch während der Massage dabei gewesen wäre. Wie ich oben gezeigt habe, ist das laut den Regeln möglich. Ich will Daems kein Doping unterstellen, ich will nur zeigen, dass es theoretisch möglich wäre alles mögliche zu manipulieren, gerade in 45 Minuten.
Ein anderer Fall, der gerade wieder in den Medien ist, ist der Dopingfall Dwain Chambers. Der Leichtathlet hat in dieser Woche seine Autobiographie vorgestellt. Dort gesteht er, dass er teilweise bis zu 300 verschiedene Medikamenten-Cocktails eingenommen hat, um seine Leistung zu steigern. Nach eigener Aussage hat Chambers jahrelang mit seiner Gesundheit Vabanque gespielt und seine Leistung trotzdem nur um 1/10 sec steigern können.
So, nachdem ich einige Fälle aufgezeigt habe, möchte ich auf die biblische Komponente meines Posts kommen. Schon in der Bibel steht, dass Lügen kurze Beine haben,(Sprüche 12, Vers 19), und dass im Gegensatz dazu die Wahrheit bestehen bleibt. Auch im Neuen Testament wird von Jesus ganz klar gesagt, dass es nichts geben wird, was nicht irgendwann aufgedeckt wird
(Matthäus 10,26). Das bedeutet, dass irgendwann auch alte Dopingproben auf Substanzen untersucht werden können, die eben jetzt noch nicht nachweisbar sind. Einige Medaillengewinner der Olympischen Spiele von Sydney können ein Lied davon singen. :)
Aber gerade auch der Fall von Dwain Chambers wirft die Frage auf, ob es sich lohnt, für so einen Bruchteil einer Sekunde seine Gesundheit aufs Spiel zu setzen. Finanziell hat es sich (während er nicht erwischt worden ist) sicherlich gelohnt, weil man als "sicherer" 9,irgendwas-Läufer bestimmt mehr Startgeld bekommt als wenn man die 10-Sekunden-Grenze nur gelegentlich durchbricht. Andererseits macht man sich mit diesen vielen Medikamenten seine Gesundheit kaputt, wodurch dann ja auch die Lebensqualität für das Leben nach der Karriere sinkt. Und man darf nicht vergessen: Die Sportler mögen zwar zu alt sein, um ihren Sport erfolgreich auszuüben, wenn sie ihre Karriere beenden, aber ihr Leben hört danach ja absolut nicht auf. Im Durchschnitt sollten die Sportler nach ihrer Karriere noch etwa 40 Jahre leben. Was das für ein Leben ist, wenn ich weiß, ich habe meinem Körper jahrelang Mittelchen zugeführt, die in dieser Menge gar nicht gut für den Körper sein können, damit und mit anderen Gewissensfragen werde ich mich in einem anderen Post beschäftigen.

Donnerstag, 5. März 2009

Nein, der TSV Dormagen spielt doch nicht

Nachdem die Obduktion von Sebastian Faißt beendet ist (offizielle Todesursache Herzversagen, meine Vermutung ist allerdings immer noch ein Aneurysma) wurde der Leichnam von der Gerichtsmedizin in Zürich zur Beerdigung freigegeben. Auf Wunsch der Familie Faißt findet die Beerdigung schon am Samstag, dem 21. Geburtstag von Sebastian, statt. Die Mannschaft von Dormagen möchte bei der Beerdigung dabei sein, um sich von ihm verabschieden zu können. Deswegen wird das Spiel gegen Lemgo jetzt doch auf Ende April verlegt.
Ich finde diese Entscheidung gut, weil durch die Verabschiedung zwar einerseits den Spielern die Endgültigkeit des Todes vor Augen geführt wird, aber andererseits können die Spieler wirklich auf eine Art und Weise mit der Situation abschließen. Es ist klar, dass die Spieler noch nicht wirklich damit abschließen können, aber die Beerdigung wird ihnen auf jeden Fall bei der Verarbeitung der Situation helfen.

TSV Dormagen spielt am Wochenende

Sebastian Faißt 7.3.1988-3.3.2009

Die Mannschaft des TSV Dormagen, in der Sebastian Faißt spielte, hat sich entschlossen, am Wochenende zu ihrem Spiel beim TBV Lemgo anzutreten. Die Spieler ließen sich offensichtlich
Zeit mit ihrer Entscheidung, sie wollen aber antreten, weil sie denken, dass "Sebastian dies so gewollt hätte".
Bei allen Spielen der Handball-Bundesliga wird es am Wochenende eine Schweigeminute für Sebastian Faißt geben.
Ein Eintrag aus dem Kondolenzbuch, das auf der Site des TSV Dormagen eingerichtet wurde, der mir sehr gut gefallen hat: "Vermisst mich, aber lasst mich gehen. Wenn ich an das Ende meines Weges komme und die Sonne für mich untergegangen ist, wünsche ich keine Zeremonien in einem dunklen Raum. Warum um die Seele weinen, die frei geworden ist; vermisst mich eine Weile, aber nicht zu lange, und nicht mit tiefgebeugtem Haupt. Erinnert Euch der Liebe, die uns einst verband. Trauert um mich, aber lasst mich gehen. Das ist eine Reise, ein Weg, den wir alle gehen müssen, und jeder muss allein gehen, es ist ein Teil von Gottes Plan. Vermisst mich - aber lasst mich gehen."
....es ist ein Teil von Gottes Plan. ... Auch wenn die Zurückgebliebenen momentan überhaupt keinen Sinn in dem Tod dieses oder jedes anderen jungen Menschen sehen, hat Gott doch einen Plan damit. Die Absicht Gottes ist auch für außen stehende im Moment der Fassungslosigkeit nicht (immer) zu erkennen. Es ist auch während der Fassungslosigkeit gar nicht die Zeit der "Aber das hat jetzt den und den Sinn"-Sprüche. Wenn man jetzt mit solchen Sprüchen kommen würde, käme man wahrscheinlich nur als Besserwisser rüber. Und das ist absolut nicht das, was Gott sich in diesen Momenten tiefer Trauer vorstellt. Im Römerbrief, Kapitel 12, Vers 5 sagt die Bibel: "Freut euch mit den Fröhlichen! Weint aber auch mit den Trauernden!" Das bedeutet, dass man als Außenstehender einfach für die Leute da sein soll, um ihre Gefühle auszuhalten, um ihre Fragen zu beantworten, um sie einfach mal in den Arm zu nehmen, ohne sie gleich zuzulabern.
Ihr Spieler vom TSV, gerade für euch wird das Spiel am Samstag wahrscheinlich ein Spiel, dass ihr in eurer ganzen Karriere nicht vergessen werdet, weil ihr euch dazu zwingen müsst, während des Spiels mal 80 Minuten nicht an Sebastian zu denken. Aber das Leben von euch geht weiter, auch wenn Sebastians Tod eine Lücke gerissen hat, die kein anderer ausfüllen kann. (Oh Mann, jetzt werde ich selbst zu einem Schwätzer...) Ich wünsche euch viel Kraft in den nächsten Wochen.

Mittwoch, 4. März 2009

Halli Hallo

So, jetzt habe ich mich endlich auch dazu durchgerungen, einen eigenen Blog zu eröffnen. Ich war schon einige Zeit mit dieser Idee "schwanger", aber musste mir erstmal überlegen, wie ich das machen will, worüber ich genau schreiben will usw.. Ich wusste irgendwie, dass er mit Sport zu tun haben sollte, aber dass auch eine meiner anderen Leidenschaften, der christliche Glaube, nicht zu kurz kommen sollte.
Ich selbst bin total Sport-verrückt, meine "Hauptsportarten" sind Fußball und Tennis, aber ich interessiere mich auch für viele andere Sportarten. Die anderen Sportarten variieren ein bisschen je nachdem, welche Sportarten im free-tv übertragen werden. Das liegt auch daran, dass ich mich weigere, mir pay-tv anzuschaffen, weil ich, so wie ich mich kenne, dann den lieben langen Tag vor der Glotze hängen würde und mir vom englischen Premier-League-Fußball bis zu NHL-Eishockey nachts um zwei und Bundesliga-Basketball ALLES reinziehen würde, was da übertragen wird.
Der Anlass für das erste post hier ist ein ziemlich trauriger. Gestern abend starb Sebastian Faißt, ein Spieler der deutschen U21-Handball-Nationalmannschaft während eines Testspiels in der Schweiz. Der Arzt der Nationalmannschaft vermutet als Todesursache, dass ein Blutgefäß im Schädel geplatzt ist. Ich weiß, ich sollte eigentlich auf das Ergebnis der Obduktion warten, aber dieses "geplatzte Blutgefäß" erinnert mich stark an ein Aneurysma. Das Tückische an einem Aneurysma ist, dass es jahrzehntelang unentdeckt im Körper sein kann, ohne dass man als Betroffener irgendwelche Beschwerden hat. Wenn ein Aneurysma entdeckt wird, bevor es platzt, kann man echt froh sein. Andererseits ist selbst dann noch nicht gesagt, dass dann beim Abklemmen des Blutgefäßes alles glatt geht, wie die Operation bei Monica Lierhaus zeigt.
Wo gibt es jetzt die Verbindung zum biblischen Glauben? Im Psalm 90, Vers 12 heißt es in der Bibel: "Lehre uns bedenken, dass wir sterben müssen, auf dass wir klug werden." Wir Menschen verdrängen oft, dass unser Leben auf dieser Erde begrenzt ist, und dass wir gar nicht wissen können, ob wir im Alter von 20, 45, 67 oder gar erst 89 Jahren sterben. Ich finde es interessant, dass die Bibel den Gedanken ans Sterben mit Klugheit (andere Bibelübersetzungen benutzen das Wort "Einsicht" oder "weises Herz") verbindet. Das bedeutet im Umkehrschluss, dass ein Mensch, der sich nicht mit dem Gedanken an den Tod beschäftigt oder beschäftigen will, ein gedankenloser Mensch ist. Aber Gott lässt nicht zu, dass ein Mensch zu lange nicht über den Tod nachdenkt. Auf irgendeine Art und Weise wird jeder Mensch früher oder später mit dem Thema Tod konfrontiert. Sei es, dass im Familien-, Freundes- oder Bekanntenkreis jemand krank wird oder stirbt, sei es durch Todesfälle wie den von Sebastian Faißt, die durch die Presse gehen.
Petrus sagt in seinem 2. Brief des Petrus, Kapitel 3, Vers 9, dass Gott Geduld mit den Menschen hat, weil Er nicht will, dass ein einziger Mensch verloren geht, sondern zu Gott umkehrt und ewiges Leben findet. Das ist am Ende das große Ziel Gottes mit den Menschen.
So, das war's für heute. Und versprochen, es wird in diesem Blog nicht immer um Tod gehen, sondern auch um andere Themen.