Montag, 9. März 2009

Das Gewissen, Doping und die Bibel

Ja, jetzt gibt es endlich die Fortsetzung von dem Blog-Eintrag am Samstag. Der Eintrag vom Samstag endete ja mit der Frage, wie der Mensch damit umgeht, dass er seinem Körper jahrelang Mittelchen zuführt, die in diesen Mengen, wie sie Profisportler nehmen, ja gar nicht gesund sein können. Ich habe leider die Sendung von Beckmann damals nicht gesehen, als Bert Dietz sein Dopinggeständnis abgab, aber hier ist ein langer Auszug davon. Ich las später noch, dass ein Arzt, der auch in dieser Sendung war, erzählte, Bert Dietz sei die Kinnlade nach unten gerutscht, als er (dieser Arzt) sagte, dass die Langzeitfolgen von EPO noch gar nicht richtig erforscht seien und dass es im Verdacht stehe, krebserregend zu sein. In dieser Bemerkung sieht man, dass es offensichtlich den Sportlern nicht ganz egal ist, was mit ihrem Körper passiert.
Es gibt aber noch ganz andere Folgen, die ich auch noch beleuchten möchte. Meiner Meinung nach versucht der dopende Sportler schon, solange er nicht erwischt wird, sein Gewissen zum Schweigen zu bringen. Entweder mit einem: "Das machen ja alle so, und wenn ich es nicht mache, dann bin ich der letzte Loser und bin nächstes Jahr arbeitslos." Das könnte ein typischer Satz für den Radsport sein. Oder ein: "Ja und, was soll's? Wenigstens bring ich jetzt so gute Leistungen, dass ich richtig abkassieren kann. Und damit kann ich dann wenigstens nachher gut leben." Andererseits weiß ich eben nicht, ob sich das Gewissen überhaupt noch so melden kann, eben weil es abgestumpft wird.
Ein anderer Aspekt ist der Körper: Viele der Dopingmittel beruhen ja auf Stoffen, die im Körper selbst auch produziert werden. Der Körper produziert die Stoffe nach Bedarf, er kann auch die Produktion bis zu einem bestimmten Level hochfahren, aber irgendwann produziert der Körper auf 100%, und mehr kann er einfach nicht produzieren. Ich gehe davon aus, dass der Körper selbst genau weiß, welche Konzentration verschiedener Stoffe für den Körper gerade noch gut ist und dass er in dem Moment, in dem dieser Wert erreicht ist, die Produktion vorübergehend einstellt. Jetzt kommt aber der Moment, in dem das Doping einsetzt. Denn die Schmerzen, die aufgrund des harten Trainings auftreten, kann der Körper mit seiner eigenen Produktion von Hormonen und anderen Stoffen nicht mehr auffangen. Außerdem kann der Sportler es sich nicht leisten, einen Tag mit dem Training auszusetzen, aber normalerweise wäre er nach einer anstrengenden Trainingseinheit zu müde, um am nächsten Tag wieder den nächsten harten Trainingstag dranzuhängen. Also werden Pillen genommen (oder was auch immer), um den Körper dabei zu "unterstützen", schneller wieder zu voller Leistung fähig zu sein.
Die Bibel nennt den Körper (der an Christus gläubigen Menschen) einen Tempel des Heiligen Geistes. 1. Korinther 6, Vers 19. Mit unserem Körper sollen wir Gott ehren. Das bedeutet, dass wir unserem Körper zwar gut tun sollen, zum Beispiel, indem wir Sport treiben, uns gesund ernähren, uns bewegen sollen oder auch genug schlafen sollen. Aber wenn der Körper zu Leistungen getrieben wird, die er alleine gar nicht erzielen kann, und dabei durch chemische Stoffe (und nichts anderes sind auch Überdosen körpereigener Stoffe und/oder andere Pillen, die dem Körper zugeführt werden) "unterstützt wird", dann kann das für den Körper nicht gut sein. Schon das könnte ein Beweis dafür sein, dass die Bibel gegen Doping ist.
Es gibt aber auch noch einen anderen Grund. Doping ist Betrug. Betrug der Gegner, Betrug der Wettbewerbsausrichter, im Endeffekt auch Betrug der Zuschauer, die die Leistungen der Athleten bewundern und den Athleten dazu applaudieren. Und Betrug nennt die Bibel Lüge. Schon in den Zehn Geboten steht: "Du sollst nicht lügen." (Ich dachte jedenfalls, dass das in den Zehn Geboten steht, (2. Mose 20) aber das ganze steht im 3. Mose 19, Vers 11) "Ihr sollt nicht stehlen, nicht lügen und einander nicht betrügen!" Wenn man den Aspekt oben nicht als Beweis dafür akzeptiert, dass die Bibel gegen Doping ist, dann ist der Beweis mit der Bibelstelle aus dem Alten Testament auf jeden Fall geliefert.
Wo kommt jetzt das Gewissen ins Spiel? Wenn der Betrug nicht aufgedeckt wird, dann wird sich nach einiger Zeit das Gewissen nicht mehr totschweigen. Das Gewissen wird von Gott dazu gebraucht, um den Menschen, der auf irgendeine Art und Weise betrogen hat, dazu zu bringen, seinen Betrug zu offenbaren. Im Psalm 32 geht es an sich um Ehebruch und den Mord, den David begangen hat, um den Ehebruch zu verheimlichen, aber der Text kann auch auf jede andere Sünde (um mal ein altmodisches Wort zu benutzen) bezogen werden. In dem Psalm wird auch ganz klar gesagt, dass durch das Verheimlichen der Sünde David "so schwach und elend wurde, dass [er] nur noch stöhnen konnte und der Zorn Gottes Tag und Nacht auf [ihm] lastete und die Lebenskraft vertrocknete wie Wasser in der Gluthitze." Dass kein Mensch das auf Dauer aushält, könnte man aus den neuesten Interviews von Jan Ullrich deuten, der bis jetzt nie zugegeben hat, dass er wirklich gedopt hat, der aber in dem Interview mit der Bild am Sonntag zumindest andeutet, dass er weiß, dass im Radsport der 90er Jahre Doping gang und gäbe war.

2 Kommentare:

  1. Das finde ich einen sehr interessanten Aspekt, den Du hier anführst. Ich kann das Gelaber, "das machen doch eh alle! blablabla" gerade ausm Radsport einfach nicht mehr hören. Ich fühlte mich nach den ganzen Skandalen in diesem Sport regelrecht verarscht und habe für mich beschlossen, diesem Sumpf keine Beachtung mehr zu schenken. Wenn Vaddern Radrennen im TV schaut, kommt von mir meist nur ein "Na, guckste wieder Werbung für Pharmazieprodukte?" Ist doch wahr!! ;)

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  2. Ich habe auch von einem Tag auf den anderen aufgehört, Radrennen zu gucken, als diese Razzia vor der Tour de France stattfand. Das war für mich der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte. Seitdem interessiert mich Radsport nur noch im Zusammenhang mit Dopingnachrichten. :o

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