Samstag, 7. März 2009

Doping, die Regeln und die Bibel

In den letzten Wochen (und nicht nur da) wurde leider oft genug über Doping in den Medien geredet. Auslöser dafür waren die 10 Minuten Verspätung, mit denen die Hoffenheimer Spieler Andreas Ibertsberger und Christoph Janker nach dem Spiel in Mönchengladbach zur Dopingprobe gegangen sind. Das Problem waren dabei nicht die 10 Minuten Verspätung an sich, auch wenn das in den Medien oft so dargestellt wurde, sondern dass die Spieler in diesen 10 Minuten unbeobachtet von den Dopingkontrolleuren waren. In dem Bericht der Welt-Anti-Doping-Agentur WADA nach den Olympischen Spielen in Peking (ja, sowas zieh ich mir auch rein, wenn ich mal richtig viel Zeit habe) werden explizit zwei unterschiedliche Situationen beschrieben. In der einen Situation wird beschrieben, wie ein Kontrolleur eine Athletin zur Kontrolle bitten wollte, aber sie zuerst zum Training gehen wollte. Diese Athletin hat das auch gemacht, aber war während der ganzen Zeit bis zur Kontrolle nicht unbeobachtet S. 15. In zwei anderen Situationen machten die Kontrolleure die Ehrenrunde bzw. die Feierlichkeiten einer Mannschaft nach einem siegreichen Spiel mit, nur um ihren "Schützling" nicht aus den Augen zu lassen. Seite 18 Also, um wieder auf den Hoffenheimer Fall zurück zu kommen: Für Doping-Experten ist klar, dass zehn Minuten reichen, um mithilfe von Schläuchen, Kanülen und anderen Geräten eine Dopingkontrolle zu manipulieren. Theoretisch hätten Ibertsberger und Janker also die Dopingkontrolle manipulieren können. Der DFB hat die Situation jetzt so gelöst, dass die Spieler freigesprochen wurden, weil sie noch nicht über die Dopingkontrolle informiert worden waren, dass aber gegen den Dopingbeauftragten des Vereins ermittelt wird.
Offensichtlich wurde aber nicht nur bei Spielen während der Dopingkontrolle geschlampt, sondern auch bei von der NADA im Fußball durchgeführten Trainingskontrollen. Filip Daems, der Kapitän von Broussia Mönchengladbach, war zwischen Trainingsende und einer Doping-Kontrolle 45 Minuten unbeobachtet. Borussia Mönchengladbach sagt, dass Daems nicht die erforderliche Menge pinkeln konnte und daher sich die Erlaubnis geholt habe, sich zuerst massieren zu lassen. Ich denke, das alles wäre kein Problem gewesen, wenn der Kontrolleur eben auch während der Massage dabei gewesen wäre. Wie ich oben gezeigt habe, ist das laut den Regeln möglich. Ich will Daems kein Doping unterstellen, ich will nur zeigen, dass es theoretisch möglich wäre alles mögliche zu manipulieren, gerade in 45 Minuten.
Ein anderer Fall, der gerade wieder in den Medien ist, ist der Dopingfall Dwain Chambers. Der Leichtathlet hat in dieser Woche seine Autobiographie vorgestellt. Dort gesteht er, dass er teilweise bis zu 300 verschiedene Medikamenten-Cocktails eingenommen hat, um seine Leistung zu steigern. Nach eigener Aussage hat Chambers jahrelang mit seiner Gesundheit Vabanque gespielt und seine Leistung trotzdem nur um 1/10 sec steigern können.
So, nachdem ich einige Fälle aufgezeigt habe, möchte ich auf die biblische Komponente meines Posts kommen. Schon in der Bibel steht, dass Lügen kurze Beine haben,(Sprüche 12, Vers 19), und dass im Gegensatz dazu die Wahrheit bestehen bleibt. Auch im Neuen Testament wird von Jesus ganz klar gesagt, dass es nichts geben wird, was nicht irgendwann aufgedeckt wird
(Matthäus 10,26). Das bedeutet, dass irgendwann auch alte Dopingproben auf Substanzen untersucht werden können, die eben jetzt noch nicht nachweisbar sind. Einige Medaillengewinner der Olympischen Spiele von Sydney können ein Lied davon singen. :)
Aber gerade auch der Fall von Dwain Chambers wirft die Frage auf, ob es sich lohnt, für so einen Bruchteil einer Sekunde seine Gesundheit aufs Spiel zu setzen. Finanziell hat es sich (während er nicht erwischt worden ist) sicherlich gelohnt, weil man als "sicherer" 9,irgendwas-Läufer bestimmt mehr Startgeld bekommt als wenn man die 10-Sekunden-Grenze nur gelegentlich durchbricht. Andererseits macht man sich mit diesen vielen Medikamenten seine Gesundheit kaputt, wodurch dann ja auch die Lebensqualität für das Leben nach der Karriere sinkt. Und man darf nicht vergessen: Die Sportler mögen zwar zu alt sein, um ihren Sport erfolgreich auszuüben, wenn sie ihre Karriere beenden, aber ihr Leben hört danach ja absolut nicht auf. Im Durchschnitt sollten die Sportler nach ihrer Karriere noch etwa 40 Jahre leben. Was das für ein Leben ist, wenn ich weiß, ich habe meinem Körper jahrelang Mittelchen zugeführt, die in dieser Menge gar nicht gut für den Körper sein können, damit und mit anderen Gewissensfragen werde ich mich in einem anderen Post beschäftigen.

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